Ratgeber

Gerstenkörner & Hagelkörner
Ein Gerstenkorn? Nicht berühren, ansonsten können die Erreger auf neue Körperbereiche übertragen werden.

Gerstenkörner & Hagelkörner

Hilfe bei Augenentzündungen

Gerstenkörner und Hagelkörner können nicht nur unangenehm und schmerzhaft sein, sondern auch ein kosmetisches Problem für die Betroffenen darstellen. Aussicht auf Besserung bieten folgende Tipps.

Bei einem Gerstenkorn handelt es sich um eine bakterielle Infektion der Liddrüsen. Infolge der Eiterbildung schwillt zunächst das gerötete Lid an, später konzentrieren sich Schwellung und Schmerz an einer bestimmten Stelle. Sind der Lidrand gerötet und die Bindehaut gereizt, können die Symptome schnell mit einer Bindehautentzündung verwechselt werden. Charakteristische korngroße Eiterpickel sowie starker Juckreiz weisen jedoch auf ein Gerstenkorn hin.

Von diesem abzugrenzen ist das Hagelkorn, welches durch einen Sekretstau in den Ausführungsgängen der Augenliddrüsen verursacht wird. Nach anfänglicher Schwellung führt dieser schließlich zu einer Entzündung im tieferen Bereich des Lids. Bemerkbar macht sich das Hagelkorn durch ein Spannungsgefühl, Schmerzen bleiben meist aus.

Kleine Hagelkörner bilden sich in der Regel selbst zurück, jedoch oft erst nach Monaten. Gerstenkörner platzen meist innerhalb einer Woche von selbst auf und heilen ab. Die Apothekerin Dr. Claudia Bruhn gibt in der Deutschen Apotheker-Zeitung Betroffenen Tipps, um Beschwerden am Auge kurzfristig zu lindern oder eine ärztliche Behandlung zu unterstützen. Tritt nach zwei bis drei Tagen Selbstmedikation keine deutliche Besserung ein, sollten Sie einen Augenarzt aufsuchen.

Gerstenkorn: Desinfektion und Rotlichttherapie

Bei einem Gerstenkorn ist es wichtig, dass sich die Bakterien nicht weiter in den Schleimhäuten der Augen ausbreiten und neue Entzündungsherde bilden. Tragen Sie deshalb eine desinfizierende Augensalbe auf. Die Apothekerin nennt hier beispielhaft den Wirkstoff Bibrocathol, wie er in der 2-prozentigen Augensalbe Posiformin® enthalten ist. Daneben kann das Reifen des Gerstenkorns durch Wärme herbeigeführt werden. Bestrahlen Sie hierbei das betroffene und geschlossene Auge mit Rotlicht fünf bis zehn Minuten. Der Abstand von Ihrem Auges zur Lichtquelle sollte dabei mindestens 50 cm betragen. Führen Sie die Behandlung zweimal am Tag durch.

Von feucht-warmen Kompressen rät die Pharmazeutin ab, da durch unsterile Lösungen wie Kamillentee neue Keime ins Auge gelangen oder bei Allergikern Immunreaktionen hervorgerufen werden können. Die Bakterien kommen auch auf der Haut vor, weshalb Sie das Gerstenkorn nicht berühren sollten, um die Erreger nicht in das Auge zu übertragen. Das Einhalten von allgemeinen Hygieneregeln, etwa das Verwenden von separaten Handtüchern, schützt andere Personen vor einer Ansteckung. Klingen Gerstenkörner nicht von selbst ab, wird der Arzt antibiotische Augensalben oder -tropfen verschreiben. Nur in seltenen Fällen öffnet er das Gerstenkorn.

Hinweis: Öffnen Sie das Gerstenkorn auf keinen Fall selbst. Das Risiko ist hoch, dass sich die Erreger bis ins Schädelinnere ausbreiten. Berühren Sie das Gerstenkorn möglichst auch nicht.

Hagelkörner: Augentropfen zur Entzündungshemmung

Auch Hagelkörner sprechen meist auf eine Rotlicht-Therapie an. Zusätzlich können Sie entzündungshemmende Zubereitungen auftragen, etwa Sophtal-POS® N Augentropfen mit dem Wirkstoff Salicylsäure. Heilt das Hagelkorn nicht von selbst ab und spricht nicht auf die Selbstmedikation an, sollten Sie es von Ihrem Arzt untersuchen lassen. Er wird entscheiden, ob eine chirurgische Entfernung sinnvoll ist. Antibiotika werden häufig nur verschrieben, falls es sich um eine erneute Infektion am Auge handelt.

Quelle: Dr. Claudia Bruhn: Genau hinschauen. Beratung bei Augenbeschwerden In: Deutsche Apotheker Zeitung, Heft 34, August 2014, Stuttgart: Deutscher Apotheker Verlag, S. 46-49.

| Von: Julia Schmidt/Dr. Claudia Bruhn/DAZ; Bildrechte: goodluz/Shutterstock
Hilfe bei Verdauungsbeschwerden
Gegen Bauchkrämpfe hilft das Schüßler-Salz Nr. 7, Magnesium phosphoricum D6.

Hilfe bei Verdauungsbeschwerden

Schüßler-Salze bei Durchfall & Co.

Bauchkrämpfe, Durchfall oder Verstopfung – fast jeder hat schon einmal unter Verdauungsbeschwerden gelitten. Erfahren Sie, wie Sie mit Schüßler-Salzen leichte Beschwerden lindern.

Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Verstopfung oder Bauchkrämpfe treten manchmal auf, ohne dass ein medizinischer Befund die Ursache klären kann. Auch wenn die Beschwerden oft keine schweren Folgen für die Gesundheit haben, beeinträchtigen Sie die Lebensqualität der Betroffenen. In der PTA-heute gibt der Facharzt für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren Peter Emmerich Tipps, mit welchen Schüßler-Salzen Betroffene ihre chronischen Beschwerden lindern können.

Die Empfehlung für bestimmte Schüßler-Salze gegen verschiedene Verdauungsbeschwerden gibt der Facharzt mit Hinblick auf beispielhaft angeführte Erfahrungen mit seinen Patienten. Interessierte sollten Schüßler-Salze nur bei leichten Beschwerden und begleitend zur schulmedizinischen Behandlung einnehmen. Sprechen Sie die Anwendung der Schüßler-Salze mit einem darin erfahrenen Apotheker oder Therapeuten der Naturheilverfahren ab.

Bei der Entstehung von Verdauungsbeschwerden kann Stress beteiligt sein, etwa am Arbeitsplatz oder in der Familie. In diesen Fällen ist es wichtig, dass Sie zusätzlich zur Behandlung mit Schüßler-Salzen diese Probleme beheben – auch, wenn dies nicht immer ganz einfach ist.

Hilfe bei chronischen Bauchkrämpfen

Bei chronischen Bauchkrämpfen empfiehlt Emmerich das Schüßler-Salz Nr. 7, Magnesium phosphoricum D6. Nehmen Sie fünf Mal täglich jeweils 5 Tabletten über mehrere Wochen ein. Leiden Sie unter chronischen Bauchkrämpfen, bei denen bestimmte Liegepositionen und ein Anis-Fenchel-Kümmel-Tee etwas Linderung versprechen, rät Emmerich ebenfalls zum Schüßler-Salz Nr. 7 – in diesen Fällen rät er jedoch zur Einnahme in Form der „Heißen 7“: Geben Sie fünf bis zehn Tabletten in eine Tasse mit heißem Wasser oder Tee und rühren Sie das Getränk um. Anschließend trinken Sie es in kleinen Schlückchen aus. Danack können Sie eine weitere „Heiße 7“ trinken. Die Beschwerden sollten nach 30 bis 60 Minuten verschwinden, meint Emmerich. Oft sei jedoch noch eine dritte Tasse notwendig. Bei eintretender Besserung werden die Abstände zwischen Einnahme der „Heißen 7“ und der Wartezeit vergrößert.

Verstopfungen lösen   

Patienten, die tagelang keinen Stuhlgang aufweisen und denen eine Spiegelung des Dickdarms keine Erklärung liefert, empfiehlt der Facharzt ebenfalls das Schüßler-Salz Nr. 7, Magnesium phosphoricum D6, mehrmals täglich zu lutschen. Zusätzlich zur Behandlung mit dem Schüßler-Salz sollten Sie nur leichte Kost sowie ausreichend Flüssigkeit einnehmen und sich täglich bewegen.

Durchfall mit Schüßler-Salzen behandeln

Wer unter monatelangem Durchfall leidet, dem empfiehlt Emmerich das Schüßler-Salz Nr. 8, Natrium chloratum D6. Betroffene lutschen mehrmals am Tag eine Tablette. Innerhalb weniger Tage können Sie bereits wieder beschwerdefrei sein.

Quelle: Peter Emmerich: Schüßler-Salze bei Verdauungsbeschwerden. In: PTA-heute, Heft 21, November 2014, Stuttgart: Deutscher Apotheker Verlag, S. 88-90.

| Von: Julia Schmidt/Peter Emmerich/PTA-heute; Bildrechte: Dean Drobot/Shutterstock
Kleinere Verletzungen bei Kindern
Komplexhomöopathika können die Schmerzen von Kindern bei kleineren Verletzungen lindern.

Kleinere Verletzungen bei Kindern

Wundheilung homöopathisch unterstützen

Der Sommer lädt Kinder zum Erkunden der Natur ein. Neben kleinen Schätzen kommen die Abenteurer manchmal auch mit Schürfwunden oder Quetschungen nach Hause. Die Wundheilung kleinerer Verletzungen können Eltern mit homöopathischen Mitteln fördern.

Die Apothekerin Nicole Schlesinger stellt in der „PTA-heute“ homöopathische Mittel vor, mit denen Eltern die Schmerzen kleinerer Verletzungen lindern und den Heilungsprozess fördern. Folgende Empfehlungen gelten für Eltern, deren Kinder sich kleinere Verletzungen zugezogen haben. Informieren Sie sich vor dem Gebrauch der Mittel unbedingt über die genaue Anwendung. Ist Ihr Kind – beispielsweise nach einem Sturz – bewusstlos, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, um eine Gehirnerschütterung auszuschließen. Auch größere oder tiefere Wunden sollte umgehend ein Arzt untersuchen, da er diese unter Umständen nähen muss.

Stumpfe Verletzungen meist harmlos

Beim Spielen ziehen sich Kinder nicht selten einen blauen Fleck zu, beispielsweise beim Anrempeln einer Gartenbank während des Fahrradfahrens. Die stumpfe Gewalteinwirkung verletzt kleinere Gefäße. Folglich tritt Blut in das umliegende Gewebe und es bilden sich sogenannte Hämatome. Zusätzlich tritt manchmal eine Schwellung hinzu, sodass eine Beule entsteht. Sie bildet sich jedoch meist innerhalb weniger Tage zurück. Auch Quetschungen, etwa des Fingers, den das Kind nicht schnell genug aus den Türrahmen gezogen hat, sind schnell passiert. Diese kleineren Verletzungen mögen für Ihr Kind dramatisch erscheinen, sind jedoch in der Regel harmlos und heilen meist komplikationslos ab.

Komplexmittel bei Blutergüssen und Quetschungen

Für viele Kinder gilt ein buntes Pflaster beinahe als Allheilmittel gegen den gröbsten Schrecken bei kleineren Verletzungen. Um die Schmerzen tatsächlich zu lindern und die Schwellung abklingen zu lassen, sollten Sie jedoch zuerst die betroffene Stelle kühlen. Achten Sie darauf, dass Sie den Kühlakku oder die Kühlpads zunächst in einen Waschlappen oder ein Küchentuch wickeln und erst dann auf das betroffene Hautareal legen. So verhindern Sie Erfrierungen und ein schmerzhaftes Lösen der Kühlakkus von der Haut. Anschließend empfiehlt die Pharmazeutin Schlesinger Arnica comp. Gel, das ebenfalls kühlend wirkt. Die darin enthaltenen Wirkstoffe aus Arnica montana (Bergwohlverleih) unterstützen die Rückbildung der Hämatome, die Wirkstoffe aus Calendula officinalis (Ringelblume) beschleunigen die Wundheilung. Tragen Sie das Gel ein- bis zweimal täglich auf. Sie können dieses für alle stumpfen Verletzungen verwenden – also für Prellungen, Quetschungen oder Blutergüsse. Zusätzlich empfiehlt die Apothekerin die Trauma Hevert® SL Tabletten. Neben Bergwohlverleih enthalten diese Wirkstoffe aus Rhus toxicodendron (Giftsumach), die einer Überanstrengung der Muskeln und Sehnen vorbeugen soll. Bei Kindern unter zwölf Jahren sollten Sie die Anwendung mit einem homöopathisch erfahrenen Arzt oder Apotheker absprechen.

Homöopathische Mittel bei Schürf-, Schnitt- oder Platzwunden

Schürf-, Schnitt- oder Platzwunden gehören zwar ebenfalls zu harmlosen Verletzungen, sind jedoch oft sehr schmerzhaft, da sich insbesondere in den oberen Hautschichten viele Nerven befinden. Meist enthält die Wunden noch Schmutz,  weshalb Sie diese im Rahmen der Wundversorgung zunächst gründlich reinigen sollten. Spülen Sie dafür die offene Stelle mit lauwarmen Wasser aus und entfernen Sie gegebenenfalls Steine oder Splitter mit einer Pinzette. Blutet die Wunde stark, so können Sie diese durch leichten Druck stillen. Für stark verunreinigte Wunden rät Schlesinger, diese mit Calendula-Essenz zu desinfizieren. Anschließend bedecken Sie die Wunde locker mit einer Mullbinde, um sie vor erneuter Verschmutzung zu schützen. Den Verband sollten Sie mindestens einmal täglich wechseln. Zur Unterstützung der Wundheilung und Schmerzlinderung rät die Apothekerin zur Gabe von Traumeel® S Tabletten: Das homöopathische Komplexmittel enthält Wirkstoffe aus den Pflanzen Calendula officinalis (Ringelblume), Hamamelis virginiana (Zaubernuss), Arnica montana (Bergwohlverleih) und dem Gänseblümchen. Ein- bis sechsjährige Kinder erhalten täglich eine Tablette, Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren zweimal täglich eine. Ist Ihr Kind zwölf Jahre oder älter, geben Sie ihm drei Tabletten täglich.

Quelle: Nicole Schlesinger: Komplexhomöopathika bei kleineren Verletzungen. In: PTA-heute, Heft 21, November 2014, Stuttgart: Deutscher Apotheker Verlag, S. 84-86.

| Von: Julia Schmidt/Nicole Schlesinger/PTA-heute; Bildrechte: MNStudio/Shutterstock
Buchtipp: Schluss mit Fertig-Pizza
Von Beginn daran gewöhnt, kann Kindern auch Volkornbrot mit Salat schmecken.

Buchtipp: Schluss mit Fertig-Pizza

Tipps für eine gesunde Schulverpflegung

Die Ernährungsgewohnheiten in der Schulzeit beeinflussen den späteren Ernährungsstil von Kindern und Jugendlichen. Mit dem Ratgeber „Schluss mit Fertig-Pizza“ können Lehrer und Eltern den Wissensdurst ihrer Kinder rund um gesunde Ernährung wecken und stillen.

Fertig-Pizza, Döner oder Pommes – Fastfood-Produkte sind bei vielen Schülern eine beliebte Mittagsverpflegung. Das Bewusstsein für gesunde Ernährung, Nachhaltigkeit und Naturschutz geht im Konsum unabhängig von Region und Jahreszeit immer mehr verloren. Genau hier setzen Karin Blessing, Claus-Peter Hutter und Nicole Welsch an: In ihrem Ratgeber „Schluss mit Fertig-Pizza. Wissens-Hunger – Tipps für eine gesunde Schulverpflegung“ bieten die Autoren den Lehrern konkrete Vorschläge, wie sie Kindern aller Altersklassen und Schularten eine gesundheits- und naturbewusste Ernährung näher bringen. Das Praxisbuch versteht sich vor allem als Beitrag zum Modellprojekt „Wissens-Hunger –  Wege zu einer nachhaltigen Schulverpflegung“, welches die Akademie für Natur- und Umweltschutz in Baden-Württemberg durchgeführt hat. Es bietet Schulträgern deshalb genaue Anleitungen, wie diese eine gesunde und nachhaltige Schulverpflegung in der Mensa einrichten.

Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und gesunde Ernährung

Kochen aus der Sicht eines Chemikers, einen Markt auf dem Schulhof veranstalten oder gewürzreiche Gerichte in der Schulmensa kochen – durch die Umsetzung konkreter Anregungen ermöglichen es Lehrer ihren Schülern, sich mit dem Themenkomplex rund um Ernährung, Umwelt und Mensch praktisch auseinanderzusetzen: Welche Nahrungsmittel stammen aus unserem Kulturkreis und sind somit nur in bestimmten Regionen zu bestimmten Jahreszeiten erhältlich? Welche Folgen hat die Aufbereitung der ursprünglichen Nahrungsmittel zu haltbaren Produkten für Mensch und Umwelt? Und welche Verantwortung ergibt sich daraus für den Menschen? In dem Buch finden Sie bereits genaue Anleitungen, wie Lehrer den Unterricht zu vielen Themen planen und durchführen.

Die Neugierde auf Natur und Umwelt wecken

Doch auch Eltern und Großeltern können dem Praxisbuch für Schulträger und Lehrer wertvolle Anregungen entnehmen. Bei einem Besuch auf dem Bauernhof haben Sie die Gelegenheit, ihren Kindern zu zeigen, auf welchen Böden welche Kulturpflanzen wachsen, welches Futter für Kühe benötigt wird oder wie Käse aus Milch hergestellt wird. Ein Spaziergang über den Wochenendmarkt, das selber Herstellen von Marmelade oder Bestimmen von Wildpflanzen bei einer Wanderung schärft ebenfalls den Sinn ihres Kindes für die Verbundenheit des Menschen mit der Natur. Zahlreiche Abbildungen, Tabellen, Literaturtipps und weiterführende Adressen ergänzen den Ratgeber.

Karin Blessing, Claus-Peter Hutter und Nicole WelschSchluss mit Fertig-Pizza. Wissens-Hunger – Tipps für eine gesunde Schulverpflegung.
216 Seiten
Kartoniert
21,80 EUR
S. Hirzel Verlag

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| Von: Julia Schmidt/Karin Blessing, Claus-Peter Hutter und Nicole Welsch; Bildrechte: CroMary/Shutterstock